Hafi Vergaser Instandsetzung

Technik des Haflingers

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eniac
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Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

Beim Stöbern in den Kisten und Packerl im Ersatzteilschrank vom Hafi gabs ja noch einen zerlegten Vergaser, den ich immer mal wieder instand setzten wollte.
Da kam auch die Bestellung von ein paar anderen Teilen bei Matthias Prokschi gelegen, um den Dichtsatz den er anbietet direkt mit zu ordern.
Dichtsatz.jpg
Los ging es erst mal mit dem Sichten der Teile. Da ich bei der letzten Vergaseraktion festgestellt hatte, das zu der Chokerscheibe auch die passenden Düsen/Röhrchen
gehören hab ich, vor dem Reinigen und Zusammensetzten erstmal geprüft ob überhaupt zusammenpasst, was da auf dem Tisch liegt.

Sieht aber gut aus
Choker.jpg
Also alles bei 50-50°C in Ultraschallbad mit EMAG EM-404
Ultraschall.jpg
Die Dichtung dieser Pumpendüse hat auch schon bessere Tage gesehen
pd.jpg
kam mein "Spezialwerkzeug" nochmal zum Einsatz
sw.jpg
Bei der Überholung vom Pumpendruckventil war ich positiv überrascht, das der Gummiring, der das Ventil zum Pumpenkolben hin abdichtet mit dabei war.
Das hatte ich bei älteren Dichtsätzen nicht. Auch das Material des kleinen Plättchens, das im Ventil drin ist war aus einer Art Gummi und nicht wie
sonst aus einem Dichtpapier. Aus dem gleich Material war auch der O-Ring/Dichtung der inneren Schraube des Ventils. Fühlte sich sehr wertig an.
pdv.jpg
Hier der Vergleich eines "alten" Ventil's zu einen neueren aus meiner Grabbelkiste. Was schlecht zu sehen ist , ist das das Neue etwas höher ist als das
Alte und auch der Gummiring von Matthias schaut auch nicht ganz so hoch aus dem Ventil wie bei dem Nachbau links. Ob das ein Problem wird werden wir sehen.
pdvv.jpg
Bin aber froh das der Gummiring mit dabei war. Der Alte ist ebenso zerfallen, wie der von der Pumpendüse.

Später gings dann ans Planschleifen
pss0.jpg
pss.jpg
Die beiden sind mir beim raushebeln abgehauen. Aber hab sie zu meinem Erstaunen doch auf dem Werkstattboden wiedergefunden .
Naegel.jpg
Hauptdüsen
hds.jpg
Auf die Bezeichnung achten nur PU 1-6 beim Haflinger und PU 4 beim Pinzgauer
Alles andere (AUx , BOx, DBx) hat nix im Puch verloren.
hds2.jpg
Was fehlt ? Musste nachher den Gaser nochmal aufmachen ..
wf.jpg
Auch die Dichtungen für das Einspritzrohr sind aus dem Gummiartigen Material. Sehr schön.
esd.jpg
Einbauposition der Chockerplatte 6
chp.jpg
Und wieder nicht aufgepasst
vk.jpg
Hier ist ein Aluring mit den original Abmessungen aus dem Haflinger Teilekatalog neu rein gekommen (aus dem Dichtsatz).
Für den Pinzgauer ist ein Ring mit minimal anderen Maßen hinterlegt. Der würde mir hier auch besser gefallen. Im Haflinger
ist es 7x11x1 und im Pinzgauer 7,2x11,5x1. Wärend mir der 7er Wert egal ist, finde ich den 11,5er Außendurchmesser angenehmer,
weil der mehr vom Sitz abdeckt. Aber dicht wird's trotzdem sein.
al.jpg
Deckeldichtung aus sehr wertigem Dichtpapier. Allerdings gibt es eine Diskrepanz vom HRH Vergaserhandbuch zur Anleitung von
Matthias. Im HRH ist das Maß des Schwimmernadelventils mit 16,8mm angegeben im Beipackzettel des Dichtsatzes mit 15,8 mm. Ob das jetzt
an dem dickeren Dichtungsmaterial liegt kann ich nicht einschätzen. Denke ich werde das später mal messen.
DPa.jpg
Lange rumgedoktert hab ich an der Pumpenstange.. Ob ich das richtig gemacht hab mit dem Abschaltpunkt wird sich noch zeigen.
Ich hoffe ich hab das im HRH richtig versanden.
Mein Vorgehen war hier das die Stange lang genug ist das bei einem Luftspalt von 1,5mm der Drosselklappe (eingestellt mit einer 1,5m2
Kupferleitung/Durchmesser 1,38mm) den Abschaltpunkt des Pumpenkolbens erreicht. Eingehängt im mittleren Loch des Hebels.

Hier noch vor der Einstellung
pst.jpg
fertig.
Feddich.jpg

Blöderweise ist der Gaser nicht einsatztauglich.

1. eines der Gewinde im Schwimmerkammergehäuse/Deckel ist durch
2. fehlt eine Schraube vom Drosselklappenteil
ft1.jpg
Den letzten Step hab ich keine Bilder zu, aus dem Grund weil noch nicht vollzogen. Die Montage des Gasers auf dem Ansaugrohr.
Auch hier wieder das wertige Dichtungspapier. Allerdings ist die Dichtung bzw das Isolierflansch zwar aus einem Stück und nicht zusammengeklebt,
aber das originale Bakelit/Plaste Teil ist doch etliches dicker. Hat vermutlich keinen Auswirkung. Ich werd es mal so verbauen oder je nachdem
das Bakelit Ding saubermachen und nur die beiden dünnen Dichtungen drumrum packen. Aber dafür muss der erst mal 100% fit werden.

Was empfehlt ihr ? Helicoli oder einfach ein Durchgangsloch mit Mutter drunter, für das Schwimmergehäuse ?

Im RepSatz sind viele Gute und hilfreiche Ersatzteile mit dabei. Im HRH Handbuch steht zum Beispiel das der besagte Ring vom Pumpendüsenventil nicht mehr zu bekomme wäre. Das hat sich wohl erfreulicher weise geändert.
Grüße

derStefan
FranzJosef
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von FranzJosef »

Servus
Helicoil wird nicht gehen, da die Schraube eine andere Steigung hat. Müßte ich nachschauen oder nachmessen.
Grüße
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eniac
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

Ja, die orignal Schraube hat eine Steigung von 0,9. Aber wenn das Gewinde eh defekt ist, macht die original Schraube keinen Sinn mehr.
Dann kann ich auch eine mit 0,8 einbauen. Hab bisher auch kein helicoil mit 0,9 gefunden.
Grüße

derStefan
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Bockerl
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von Bockerl »

Servus,

ich denke du hast noch eine ältere Version vom Vergaserhandbuch.

In der aktuellen Version wurde auch das Thema ausgerissenes Gewinde behandelt, hier ein Auszug.

Bild

Für alle die Interessiert welche Dichtungen im großen Reparaturdichtsatz für Zenith 32 NDIX - PU1 / PU2 / PU3 / PU6 (KIT083) dabei sind:
KIT083JPEGA3Groeße.jpg

Außerdem für alle interessierten.

Im Laufe der nächsten Woche ist das neue Vergaserhandbuch 2025 bei uns lagernd. :)

Zusätzlich zu den Vergaser Erweiterungen/Aktualisierungen wurde ein eigenes Kapitel für alle Benzinpumpen hinzugefügt.

Liebe Grüße

Matthias
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eniac
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

Ach geil .. Leg mir eins zurück ;-)
Grüße

derStefan
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eniac
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

Wer kann Angaben zu der Schraube rechts (1c) machen ?
Ist im Teilekatalog nicht verzeichnet und irgendein Spezialist hat ne Düse umgebaut und da rein gewürgt.
IMG_7316.jpeg
Ich würde gerne das Gewinde nachschneiden und wieder versuchen die orig. Schraube rein zu bekommen.
IMG_7317.jpeg
Grüße

derStefan
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Bockerl
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von Bockerl »

eniac hat geschrieben: 13. Aug 2025, 09:08 Ach geil .. Leg mir eins zurück ;-)

Ist ab sofort lagernd, hoffe der Link ist ok

https://prokschi.at/vergaserhandbuch-fu ... -2021.html
HeRo
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von HeRo »

Du schreibst: Lange rumgedoktert hab ich an der Pumpenstange...
Die Pumpenstange muss bei allen 32-er Steyr-Puch-Vergasern beim äussersten Loch eingehängt werden (Laut Vorgabe Steyr-Puch)
Steyr-Puch schreibt aber auch, wenn das Auto das Gas nicht wunschgemäß annimmt, dann kann man auch die mittlere und innere Bohrung versuchen. Das funktioniert aber mit keinem der aktuell erhältlichen Nachbau-Pumpenkolben.
Stellt man den Abschaltpunkt richtig ein, So lässt sich die Drosselklappe nicht mehr vollständig öffnen
Grund: Der aktuélle Nachbau-Pumpenkolben hat eine ausgefahrene Länge von 62 mm und eine eingefahrene Länge 56 mm.
Das ergibt 6 mm Hub. Der geht beim Öffnen auf Anschlag.
Der ursprüngliche Originalkolben hatte 52 mm eingefahrene Länge, das ergibt 10 mm Hub
Der lässt sich so weit durchdrücken, dass die Drosselklappe ganz öffnet.

Zum Einstellen des Drosselklappenspaltes:
Der Drosselklappenspalt muss auf 1,5 mm, nicht auf 1,38 mm eingestellt werden.
Deshalb habe ich im Vergaserhandbuch empfohlen, einen 1.5 mm Bohrer zu verwenden.
HeRo
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von HeRo »

Die Verschlussschraube am Vergaserunterteil (Nr. 1c) bekommst Du bei Haflinger Ersatzteile Hütterer
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eniac
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

Hi HeRo

Danke für die Klarstellung. Keine Ahnung warum ich das mit dem 1,5mm2 gemacht habe.. Du hast natürlich recht im Buch steht das mit einem Bohrer beschrieben. Der Draht ist ja nur im eingebauten Zustand zu nutzen. Und dann sollte man auch den richtigen Querschnitt wählen.

Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich habe im Buch glaube nirgends beschrieben wo die Pumpe eingehängt wird. Eventuell ist das in der neuen Auflage mit drin.

Jetzt verstehe ich auch warum die Drosselklappe nicht ganz auf geht …


Dank dir für den Input
Grüße

derStefan
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von HeRo »

Jetzt hast Du mich erwischt!
Es steht sehrwohl im Vergaserhandbuch, aber falsch!
In der Einstelltabelle unter Beschleunigungspumpe - Einhängeposition der Pumpenstange
Muss ich korrigieren.
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eniac
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

So, Tipp mit dem Messingbuchse klappt gut…
IMG_7857.jpeg
IMG_7862.jpeg
IMG_7863.jpeg
Grüße

derStefan
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

eniac hat geschrieben: 17. Aug 2025, 15:23 Wer kann Angaben zu der Schraube rechts (1c) machen ?
Ist im Teilekatalog nicht verzeichnet und irgendein Spezialist hat ne Düse umgebaut und da rein gewürgt.

IMG_7316.jpeg

Ich würde gerne das Gewinde nachschneiden und wieder versuchen die orig. Schraube rein zu bekommen.

IMG_7317.jpeg
Kann mir keiner sagen was das für ein Gewinde ist ? Ich hab versucht das mit einer Lehre zu messen, aber weder Steigungen von 0,9 0,8 0,75 oder 0,7 passen genau. 0,75 kommt am ehesten hin, aber es fehlt auch da ein µ
Muss irgend etwas dazwischen sein....
Grüße

derStefan
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Bockerl
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von Bockerl »

Zenith-NDIX-Schraube "1c" = M10 x 0,75 mm

LG :-)
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Re: Hafi Vergaser Instandsetzung

Beitrag von eniac »

Hast du eine im Stock ? Dann bitte zu mir inkl. der neuen Version vom Vergaserhandbuch ;-)
Grüße

derStefan
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